Freitag, 25. August 2017

Heute zu Gast bei Janet de Klerk: Salman ibn Abd al-Aziz, König von Saudi-Arabien






Frage (F): Majestät, wie geht es Ihnen in Anbetracht des Ölpreises?
Antwort (A): Gut, er war schon tiefer.

F: Das reicht noch, um Saudi-Arabien zu finanzieren? Ihr Haushaltsdefizit beträgt mehr als 100 Milliarden Dollar.
A: Absolut.

F: Sie müssen es ja wissen, haben Sie doch am Islamischen Institut in Mekka Mathematik und Geographie studiert.
A: Genau. Und: Es muss ja nur der Elite in unserem Land gut gehen.

F: Aha. Und die anderen?
A: Die haben meist Kamele. Die sind genügsam. Die Elite hat Falken. Im Unterhalt wesentlich teurer.

F: Sie sind in der Geburtsfolge der 32. Sohn Ihres Vaters König Abd al-Aziz ibn Saud (1953 verstorben, Anmerk. der Redaktion). Er soll mit 300 Frauen verheiratet gewesen sein?
A: In Saudi-Arabien sind wir eben noch Männer!

F: Dann schwächeln Sie aber!
A: Warum?

F: Sie haben nur drei Ehen?
A:  Claudia Roth und Renate Künast von den Grünen waren mit Julia Onken, Allah möge sie alle verfluchen, im Lande. Sie wollten die Vielweiberei verbieten. Unsere Frauen waren kurzzeitig verwirrt, unsere Peitschen und Steine haben aber wieder für Ruhe und Ordnung gesorgt! Nur bin ich jetzt alt.

F: Sie haben 12 Söhne und eine Tochter?
A: Leider.

F: Leider?
A: Leider nicht dreizehn Söhne.

F: Ihre Antwort passt zu Ihrer Religion, dem Wahabismus.
A: Die beste aller Religionen, Allahu akbar!

F: Und in der Steinzeit stehen geblieben.
A: Steine haben für uns eine grosse Bedeutung. Darf ich Sie auf unseren Stein-Shop am Ausgang meines Palastes aufmerksam machen? Mein Fahrer kann Sie hinbringen.
F: Sagte ich doch, Steinzeit-Religion.
A: Wir haben die Steinzeit weiterentwickelt und uns dem westlichen Mainstream angepasst.

F: Ah ja?
A: Absolut. Wir führen jetzt auch gendergerechte Steinigungen durch, wie es uns die österreichische Familienministerin empfohlen hat (In der Tat hat Gabriele Heinisch-Hosek im Februar 2015 solches gefordert..., Anmerk. der Redaktion).

F: Interessant. Und was ist daran genderkorrekt?
A: Männer werden bis zu den Hüften eingegraben, Frauen, die den Männern ja untertan sind, bis zu den Schultern. Im Stein-Shop können Sie auch Schaufeln erwerben mit dem Antlitz des Propheten.

F: Ja, vielen Dank. Nebst den Steinigungen verherrlichen Sie immer noch die Todesstrafe.
A: Wenn es sein muss...

F: Wie Anfang des letzten Jahres, als Sie an einem Tag 47 angebliche Terroristen hinrichten liessen, unter anderem den oppositionellen geistlichen Nimr al-Nimr.
A: Was wollen Sie? Das waren bloss Schiiten, Partner vom Iran und von Putin, diesem Macho und Frauenverachter!

F: Sie haben natürlich bessere Partner, oder?
A: Wen sprechen Sie an?

F: Die Kataris, den IS, Trump?
A: Donald ist ein ehrenwerter Geschäftsmann und Business-Partner. (Über einen Zeitraum von 10 Jahren soll Saudi-Arabien Waffen von den USA im Wert von 350 Milliarden US-Dollars kaufen, u.a. Schiffe für die Küstenwache, Kurz- und Mittelstreckenraketen sowie das Raketenabwehrsystem THAAD; Anmerk. der Redaktion)

F: Sie bleiben ein kriegerisches Volk, wie es schon das Schwert in Ihrer Landesflagge zeigt!
A: Darum heisst es beim Schwert und Bart des Propheten!

F: Letzte Frage, Majestät: Warum dürfen Frauen nicht Autofahren und nicht ins Fussballstadion? (Salman ist grosser Fussballfan; Anmerk. der Red.)
A: Autofahren können sie nicht und es ist unmöglich, Ihnen die Abseitsregel zu erklären. Ich hab’s mit Holzkamelen und -falken versucht. Keine Chance!

F: Majestät, besten Dank für das Gespräch und Ihre Zeit. Ich möchte nun die Steinzeit wieder verlassen.

A: Gerne, gerne. Und vergessen Sie beim Hinausgehen den Stein-Shop nicht. Wir verschiffen auch nach Europa!