Frage (F):
Herr Heusler, die Vorrunde ist vorbei. Zufrieden?
Antwort (A):
Total.
F: Das
bedeutet, die Ansprüche beim FC Basel sind gesunken?
A: Wieso?
F: Na ja,
international reihte sich eine Peinlichkeit an die andere.
A:
Peinlichkeit? Wir sind sechs Mal angetreten und haben bis zum Schluss
mitgemacht und uns jeweils ein Ergebnis verdient.
F: Aha. 2
armselige Pünktchen gegen die bescheidenenen Bulgaren rechtfertigen also ein
120 Millionen-Budget?
A: Ich bitte
Sie! 2 Punkte und drei Tore. Wir wollen nichts unterschlagen, ja? Und dazu ein
schöner vierter Platz in der Gruppe.
F: Nächsten
Frühjahr sind Sie international nicht mehr dabei.
A: Wunderbar.
Das schafft mir neue Freiräume.
F: Die Sie
wie nutzen wollen?
A:
Kunsthalle, Bodega, Des Arts, Campari-Bar...(In-Restaurants und Bars in Basel; Anmerk. der Redaktion)
F: Wie stehen
Sie zur Trainerfrage?
A: Urs
Fischer hat einen laufenden Vertrag.
F: ...der in
diesem Geschäft jederzeit aufgelöst werden kann. Wahrscheinlich in „gegenseitigem
Einvernehmen“ – wie damals bei Murat Yakin....
A: Murat?
Wer ist das?
F: Nächste
Frage: Im Blick war von Gerüchten zu lesen, das Marcel Koller zu Basel kommt und
Urs Fischer ersetzt.
A: Gerüchte,
Gerüchte. Uns ist es aber wichtig, dass es jeweils unbedingt ein Zürcher ist.
Darum mussten wir auch die Bewerbung von Karli Odermatt als Cheftrainer
schweren Herzens ablehnen.
F: Wie weit
sind die Verhandlungen mit Koller schon gediehen?
A: Dazu kann
ich nichts sagen.
F: Wird
Fischer in der Winterpause schon abgelöst oder erst im Sommer?
A: Dazu kann
ich nichts sagen.
F: Fischer
wird vorgeworfen, dass er internationalen Ansprüchen nicht genügt.
A: Stimmt
keinesfalls.
F: Okay, aber
wo sind die Erfolge?
A: Ein
Beispiel, wie erfolgreich Fischer sich international bewegt: Im Gegensatz zu
einigen Spielern hat er noch nie seinen Pass bei Auswärtsspielen vergessen.
F: In der Tat
ein Leistungsausweis, der auch für Ruhe in der Mannschaft sorgt.
A: Genau,
keine Hektik am Terminal – optimal. Urs ist ein Vorbild, vor allem für die
Jungen.
F: Gutes
Stichwort: Die jungen Spieler laufen dem FCB davon, weil sie nicht spielen.
A: Jeder
bekommt seine Chance bei uns, mit Ausnahme von vielen Jungen.
F: Warum dann
der beeindruckende Nachwuchs-Campus des FC Basel?
A: Ein alter
Zopf, war noch eine Idee von Gigi Oeri. Dient nur ihrer Steueroptimierung.
F: Auch die
Zuschauer laufen dem FCB davon. Bisher 2000 weniger pro Spiel in diesem Jahr
als im Vorjahr.
A: Das freut
uns. So gibt es mehr Luft im Stadion.
F: Ein
Einbruch des Dauerkartenverkaufs wird befürchtet. Zuvorderst steht die
Trainerfrage. Nur noch ein Drittel der Fans steht hinter Urs Fischer.
A: Dazu kann
ich nichts sagen, ausser dass der Georg (Georg
Heitz, der Sportchef; Anmerk. der
Redaktion) und ich viel in Zürich sind. Aber jetzt muss ich dringend in
d’Kunsthöhli...
F: Herr
Heusler, vielen Dank für aufschlussreiche Gespräch.