Donnerstag, 15. Dezember 2016

Heute zu Gast bei Janet de Klerk: Bernhard Heusler, Präsident des FC Basel












Frage (F): Herr Heusler, die Vorrunde ist vorbei. Zufrieden?
Antwort (A): Total.

F: Das bedeutet, die Ansprüche beim FC Basel sind gesunken?
A: Wieso?

F: Na ja, international reihte sich eine Peinlichkeit an die andere.
A: Peinlichkeit? Wir sind sechs Mal angetreten und haben bis zum Schluss mitgemacht und uns jeweils ein Ergebnis verdient.

F: Aha. 2 armselige Pünktchen gegen die bescheidenenen Bulgaren rechtfertigen also ein 120 Millionen-Budget?
A: Ich bitte Sie! 2 Punkte und drei Tore. Wir wollen nichts unterschlagen, ja? Und dazu ein schöner vierter Platz in der Gruppe.

F: Nächsten Frühjahr sind Sie international nicht mehr dabei.
A: Wunderbar. Das schafft mir neue Freiräume.

F: Die Sie wie nutzen wollen?
A: Kunsthalle, Bodega, Des Arts, Campari-Bar...(In-Restaurants und Bars in Basel; Anmerk. der Redaktion)

F: Wie stehen Sie zur Trainerfrage?
A: Urs Fischer hat einen laufenden Vertrag.

F: ...der in diesem Geschäft jederzeit aufgelöst werden kann. Wahrscheinlich in „gegenseitigem Einvernehmen“ – wie damals bei Murat Yakin....
A: Murat? Wer ist das?

F: Nächste Frage: Im Blick war von Gerüchten zu lesen, das Marcel Koller zu Basel kommt und Urs Fischer ersetzt.
A: Gerüchte, Gerüchte. Uns ist es aber wichtig, dass es jeweils unbedingt ein Zürcher ist. Darum mussten wir auch die Bewerbung von Karli Odermatt als Cheftrainer schweren Herzens ablehnen.

F: Wie weit sind die Verhandlungen mit Koller schon gediehen?
A: Dazu kann ich nichts sagen.

F: Wird Fischer in der Winterpause schon abgelöst oder erst im Sommer?
A: Dazu kann ich nichts sagen.

F: Fischer wird vorgeworfen, dass er internationalen Ansprüchen nicht genügt.
A: Stimmt keinesfalls.

F: Okay, aber wo sind die Erfolge?
A: Ein Beispiel, wie erfolgreich Fischer sich international bewegt: Im Gegensatz zu einigen Spielern hat er noch nie seinen Pass bei Auswärtsspielen vergessen.

F: In der Tat ein Leistungsausweis, der auch für Ruhe in der Mannschaft sorgt.
A: Genau, keine Hektik am Terminal – optimal. Urs ist ein Vorbild, vor allem für die Jungen.

F: Gutes Stichwort: Die jungen Spieler laufen dem FCB davon, weil sie nicht spielen.
A: Jeder bekommt seine Chance bei uns, mit Ausnahme von vielen Jungen.

F: Warum dann der beeindruckende Nachwuchs-Campus des FC Basel?
A: Ein alter Zopf, war noch eine Idee von Gigi Oeri. Dient nur ihrer Steueroptimierung.

F: Auch die Zuschauer laufen dem FCB davon. Bisher 2000 weniger pro Spiel in diesem Jahr als im Vorjahr.
A: Das freut uns. So gibt es mehr Luft im Stadion.

F: Ein Einbruch des Dauerkartenverkaufs wird befürchtet. Zuvorderst steht die Trainerfrage. Nur noch ein Drittel der Fans steht hinter Urs Fischer.
A: Dazu kann ich nichts sagen, ausser dass der Georg (Georg Heitz, der Sportchef; Anmerk. der Redaktion) und ich viel in Zürich sind. Aber jetzt muss ich dringend in d’Kunsthöhli...

F: Herr Heusler, vielen Dank für aufschlussreiche Gespräch.