Frage (F): Frau Künast, ist der Schock der Landtagswahlen dieses Frühjahrs verdaut?
Antwort (A):
Warum Schock? Wir regieren doch noch in Baden-Württemberg!
F:
Einverstanden. Aber in anderen Bundesländern war es doch eine deftige Ohrfeige.
A: Na gut,
aber bei der SPD hat es noch mehr gewatscht.
F: Eben.
Theoretisch war die SPD doch immer mit den Grünen verbündet. Sie trösten sich
mit Ergebnissen bei den ganz Schwachen?
A: Es hätte
mehr ein Vergleich zwischen den Lahmen und Blinden sein sollen, höhö!
F: Das
verstehe ich jetzt nicht ganz. Aber andere Frage: Wie erklären Sie sich, dass
das Bündnis 90/Die Grünen ausgerechnet in Baden-Württemberg noch so stark ist?
A: In Städten
wie Freiburg, Heidelberg und Stuttgart leben viele Studenten und die sind halt
noch grün hinter den Ohren!
F:
Interessant. Sie sind in letzter Zeit vor allem durch Ihren sogenannten
Würzburger Tweet in die Schlagzeilen geraten. Bereuen Sie den Tweet?
A: Was für
einen Tweet? Hab ich schon wieder vergessen.
F: Kein
Problem, Frau Künast, nur Bio und vegan geht an keinem Gehirn spurlos vorbei,
aber ich helfe Ihnen gerne: Nach dem Axt-Anschlag in einer Würzburger
Vorortszug haben Sie per Twitter gefragt, warum die Polizei den Attentäter
erschossen und nicht nur „kampfunfähig“ geschossen hätte.
A: Ah, ja ich
erinnere mich. Ja, natürlich, man hätte ein junges Menschenleben retten können!
F: Der
Attentäter hat mit einer Axt in einem Zug Menschen attackiert, fünf erheblich
verletzt und auf der Flucht auch Polizisten bedroht.
A: Trotzdem,
17 Jahre jung, hübsch...
F: Kann es
sein, dass Sie auf einem politischen Auge blind sind?
A: Augen,
blind, Politik – was soll das? Auge um Auge bedeutet doch nur, dass die Welt
erblindet.
F: Was hätten
Sie gewollt, wenn Sie in dem Zug gesessen hätten?
A: Ich hätte
mit ihm geredet.
F: Auch wenn
er mit erhobener Axt vor Ihnen steht?
A: Ach, so
eine Axt wird doch überschätzt. Ist ja keine Schusswaffe, haben wir doch auch
verwendet beim Indianerspielen in der Natur.
F: Lassen Sie
mal die Natur weg, ja? Wir machen hier nicht Wahlkampf für die Grünen. Aber:
Der Anwalt von Jörg Kachelmann, Ralf Höcker, hat sich auch über Sie geäussert.
A: Wer ist
Kachelmann?
F: Ist hier
nicht wichtig. Aber der berühmte Anwalt hat seinerseits getwittert: „Wann hört
die Irre auf zu twittern?“ Beunruhigt Sie das nicht?
A: Nein,
Kachelmann, jetzt erinnere ich mich an seine Filme, ist doch eine Schweinebacke
und hat bye bye gesagt.
F: Das war
Bruce Willis. Beunruhigt es sie auch nicht, dass Sie schon in der
Öffentlichkeit Polen und die Slowakei verwechselt haben?
A: Wieso? Süden
ist doch Süden!
F: Auch nicht,
dass Sie Abraham Lincoln für George Washington gehalten haben!
A: Hab ich
das? Na und? Sind doch beides ältere Engländer und, so viel ich weiss, tot.
F: Und was
machen Sie mit der Aussage von Ralf Höcker: „Wer
Polen und die Slowakei verwechselt, Lincoln für Washington hält und einen
Polizisten, der soeben einen Terrorangriff beendet hat, eines Tötungsdeliktes
anklagt, sollte irgendwann selber merken, wo seine geistigen Grenzen liegen und
jegliche Schnellschuss-Kommunikation vermeiden?“
A: Gar
nichts, weil sie völlig falsch ist. Wir Grüne sind strikt gegen Grenzen, auch
gegen geistige und es war keine Schnellschuss-Waffe im Spiel, sondern eine
Axt.“
F: Nun, Ralf
Höcker scheint nicht ganz falsch zu liegen. Frau Künast, seit vielen Jahren
sind Sie schon in der Politik, Sie scheinen nicht müde zu werden. Wie halten
Sie sich fit?
A: Ich kaufen
nur direkt beim Bauer und vermeide Fleisch, Fisch und Milchprodukte. Das hält
mich körperlich und vor allem geistig fit. Heute überleben nur schnelle Köpfe!
F: Sie meinen
schnelle Gehirne, egal. Letzte Frage, eine generelle: Wie erklären Sie sich,
dass grün auch sehr oft sehr links bedeutet?
A: Ganz
einfach: Grüne sind oft unreife Rote. Aber grün, rot, Farben werden
überschätzt, Hauptsache es gibt Multikulti und es heisst: „Haut den Bossen auf
die Flossen!“ (Steht auf, ballt die Faust
und stimmt, um den Tisch tanzend, die Internationale an: „Völker, hört die Signale! Auf, zum
letzten Gefecht!
Die Internationale erkämpft das Menschenrecht!“).