Frage (F): Ancillo Canepa, 2 Tage nach dem Abstieg: Wie geht es Ihnen?
Canepa (C):
Hervorragend!
F: Sie
witzeln!
C: Nein,
wirklich, denn wir konnten den Schuldigen an der Abstiegsmisere eruieren und
dingfest machen!
F:
Interessant. Und wer ist der Schuldige?
C: Uli Forte.
F: Machen Sie
sich die Analyse nicht etwas zu einfach?
C: Einfache
Lösungen sind meine Stärke. Ulli Forte ist ein Betrüger, ein Hochstapler, ein
Etikettenschwindler.
F: Deftige
Worte, Herr Canepa. Haben Sie Beweise dafür?
C: Schauen Sie: FORTE heisst stark. Stark in unserer
Situation hätte bedeutet: 3 Spiele 3 Siege = neun Punkte, Ligaerhalt. Die
Realität: 3 Spiele, 1 Sieg, 1 Unentschieden, 1 Niederlage = 4 Punkte, Abstieg.
Darum sitzt er auch bereits in Untersuchungshaft.
F: Sie weisen
jede Schuld von sich?
C: Natürlich!
Meine Frau und ich sind unfehlbar, insbesondere meine reizende Frau. Fragen Sie
doch nach bei Nobel Biocare!
F: Am Sonntag
ist der Cupfinal. Wer sitzt auf der Trainerbank?
C: Klare
Sache: Ich! Endlich, kann ich nur dazu sagen.
F: Wie werden
Sie das Spiel vorbereiten?
C: Auf jeden
Fall keine Trainings mehr, die werden eh überschätzt. Der Kopf und die Lenden
müssen frei sein.
F: Und wie
wollen Sie das erreichen?
C: Die
Spieler haben heute noch frei, morgen Samstag besuchen wir als Teambildungsprozess
gemeinsam einen Tantra-Kurs und abends habe ich eine Gang-Bang-Party für die
Stammelf organisiert.
F: Ohalätz.
Unübliche Methoden, Herr Canepa. Darf man fragen, wer die geladene Dame ist?
C: Es sind
sogar zwei: Meine Frau und, dank ihrem hervorragenden Netzwerk, konnten wir
auch Angela Merkel gewinnen. Damit werden wir die Spieler so richtig heiss
machen für das Spiel gegen Bellinzona!
F: Sie
spielen gegen Lugano...
C: Egal,
Tschingg bleibt Tschingg (Anmerk. der
Redaktion: „Tschingg“ bedeutet in der Vulgärsprache Italiener. Stammt aus der
Zeit, als Einwanderer noch dankbar für die gewährte Gastfreundschaft waren).
F: Und Ihre
Taktik für das Spiel?
C: Wir werden
von Anfang an die Offensive suchen und sie aus der Defensive finden, indem wir
das Mittelfeld überbrücken.
F: Und das
Ergebnis des Spiels?
C: Ich
verspreche, dass es eines geben wird.
F: Zum
Schluss noch eine kritische Bemerkung: Die Muttenzerkurve feierte den
FCZ-Abstieg (mit den GC-Fans!) am Mittwoch mehr als die Pokalübergabe an Delgado.
C (steht auf und beginnt zu hüpfen und tanzen):
Wir wollen keine – Basler Schweine. Olé-olé-olé....
F: Und: Der
Abstieg des FC Zürich liefert ein perfektes Sujet für die nächste Basler
Fasnacht.
C (hüpft und tanzt noch immer): Scheiss
Bassel, scheiss Bassel, scheiss Bassel...
F: Herr
Canepa, herzlichen Dank, dass Sie für das Interview bereit waren. Alles Gute
für den Cupfinal!
(Janet geht singend weg: Züüüriii –
Nati B...., Züüüri - Nati B...., Züüüri - Nati B....)